Das bisher einzige Nachschlagewerk über
europäische Bilderrahmen des 19. Jahrhunderts:
Klassizismus, Biedermeier, Romantik, Historismus, Jugendstil:
320 Seiten
444 Zeichnungen von Rahmenecken
11 Fotos von Rahmenrückseiten sowie von charakteristischen Fassungen
Format 27 x 21 cm
fest gebunden mit Goldprägung, Fadenheftung
Preis: 89,00 Euro inkl. 7% MWST
ISBN 978-3-00-026788-8
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Das Lexikon bietet:
1. ein Nachschlagewerk:
* systematische Aufbereitung der Vielfalt europäischer Bilderrahmentypen von 1730-1930
* ausführliche Texte zu jeder der 444 Zeichnungen mit Angaben zu Konstruktion, Material, Fassung, Dekor, Künstler, Herkunft und Datierung
* ein Künstlerverzeichnis mit den wichtigsten Künstlern der jeweiligen Epoche und ihren Bilderrahmen
* ein Register über typischerweise verwendete Materialien und Rahmenhersteller des 19. Jh.
2. eine Rahmengeschichte:
* historische Hintergründe zu den verschiedenen künstlerischen Strömungen von 1730-1930 und ihren Bilderrahmen mit Abbildungen wichtiger "Prototypen"
* Erläuterungen zu typischen Konstruktionsarten von Bilderrahmen des 19. Jh. mit Fotos von Rahmenrückseiten
Das Lexikon ermöglicht:
* eine schnelle und zugleich zuverlässige Klassifikation eines vorliegenden Rahmens aus der Zeit von 1730 bis 1930
* mehr Sicherheit beim historisch korrekten Rahmen von Gemälden des 19. Jh.
* einen schnellen Überblick über bevorzugte Rahmenstile von künstlerischen Strömungen und einzelnen Künstlern
Rezensionen über das Lexikon in Fachzeitschriften:
* RESTAURO (Fachzeitschrift für Restauratoren, Ausgabe November 2009)
* DER KUNSTHANDEL (Fachzeitschrift für Kunsthändler und Bildeinrahmer, Ausgabe Oktober 2009, S. 44)
Exposé: Profile, Dekore, Materialien, Konstruktionen,
Herkunft, historische Hintergründe sowie Angaben zu Künstlern und ihren Rahmen:
Schmitz Lexikon der europäischen Bilderrahmen. Das 19. Jahrhundert
Dann, bald nach 1840, erfolgte jener in der Geschichte der Menschheit beispiellose Einbruch des Häßlichen. Möbel, Gerät, die Architektur selbst begannen sich von ihrem Wurzelgrund zu trennen. Entartete Formen überzogen die Gegenstände des täglichen Gebrauchs und verliehen ihnen einen falschen Glanz.
Wolfgang Braunfels, 1964, in: "Moderne Weltkunst"
in: "Weltkunstgeschichte", Bd. II, S. 248
Dieses in der deutschen Kunstgeschichte bis heute weit verbreitete Vorurteil gegen die Kunst des 19. Jahrhunderts wird durch das Lexikon über europäische Bilderrahnen des 19. Jh. widerlegt. Das Buch zeigt die beeindruckende Vielfalt und Kreativität jener Zeit, das Ringen von Malern, Architekten und Kunstgewerblern um Formen und Materialien. Die virtuose Verarbeitung einer Vielfalt von Vorbildern aus vergangenen Stilepochen und die Entwicklung neuer Formen aus historischen Stilen sind charakteristisch für die Bilderrahmen aus Klassizismus, Biedermeier, Romantik, Historismus und Jugendstil:
kein "falscher Glanz" sondern faszinierend und schön!
Das Lexikon gibt erstmals einen systematischen Überblick über europäische Bilderrahmen von 1730 - 1930. Die hier betrachtete und als "19. Jahrhundert" bezeichnete Epoche wird dabei bewusst weit über das eigentliche 19. Jh. ausgedehnt, da der Klassizismus als Strömung des 19. Jh. seine Anfänge bereits im frühen 18. Jh. hat und sich Historismus und Jugendstil noch bis etwa 1930 fortsetzen.
Das Buch bietet eine umfassende Darstellung sowie eine systematische und lexikalische Aufbereitung der unterschiedlichen Rahmentypen in Europa. Neu ist neben der Systematik vor allem der Bezug der beschriebenen Rahmen zu den entsprechenden Malern des 19. Jh. sowie Angaben zu Rahmungsusancen und -vorlieben bestimmter Maler.
Der Hauptteil des Buches besteht aus einem Nachschlagewerk, das 444 Zeichnungen von Rahmenecken mit Profilen enthält, die zunächst nach Epochen (Klassizismus, Biedermeier, Romantik, Historismus, Jugendstil) geordnet sind. Innerhalb dieser wird in den Bereichen Klassizismus und Biedermeier zwischen Früh- Hoch- und Spätformen unterschieden, die dann noch einmal nach ihren besonderen Merkmalen unterteilt sind. Für den Historismus ab etwa 1860, in dem man historische Stile exakt kopierte, bietet sich dagegen die Ordnung nach dem Gesichtspunkt eben der zitierten Stile an (Nachbildungen italienischer, französischer, spanischer, holländisch/flämischer und alpenländischer Vorbilder). Das letzte Kapitel beschreibt dann einige Rahmen im Übergang vom Historismus zum Jugendstil sowie einige individuelle Künstlerleisten bis 1930.
Die Zeichnungen der Rahmenecken mit den Profilen sind stets auf der oberen Hälfte der rechten Seite zu finden (Beispielseite s.o.). Dies ermöglicht ein schnelles Durchblättern bei der Suche nach einer passenden Entsprechung für einen vorliegenden Rahmen. Die Abbildungen werden zudem immer auf der gleichen Doppelseite besprochen, wodurch ein lästiges Hin- und Herblättern zwischen Text und zugehöriger Abbildung vermieden wird.
Den Texten zu den Abbildungen ist jeweils eine kurze Beschreibung von Profil und Dekor vorangestellt. Die Beschreibungen der Rahmen enthalten Informationen über Stil, Material, besondere Merkmale, gegebenenfalls regionale Verbreitung, Querverweise und Literatur sowie vor allem Informationen über das gerahmte Gemälde, dessen Künstler und dessen Beziehung zum Rahmen. Es wird betrachtet, ob der Rahmen zum Gemälde original zugehörig ist und welche Rahmentypen bei einem Maler und / oder bei ihm künstlerisch verwandten Malern vorwiegend vorkommen. Hier finden sich auch kurze biographische Angaben zum Künstler sowie zahlreiche Querverweise auf vergleichbare Rahmen.
Ein alphabetisches Künstlerverzeichnis im Anhang des Buches ermöglicht zudem ein Nachschlagen nach Künstlern. Möchte man z.B. wissen, mit welchen Rahmen Gemälde Franz von Lenbachs vorwiegend gerahmt sind, so findet man im Verzeichnis unter "Lenbach, Franz von" Verweise auf die entsprechenden Abbildungen unter den Rubriken "original zugehörig", "vermutlich original zugehörig", "zeitgleich" oder "nicht original zugehörig". Ebenfalls im Anhang finden sich noch kurze Aufstellungen von Werkstätten sowie von ungewöhnlichen, aber für das 19. Jh. typischen Materialien der Bilderrahmenherstellung mit Verweisen auf die entsprechenden Abbildungen im Nachschlagewerk.
Dem Nachschlagewerk ist eine Geschichte über die Bilderrahmenkunst des 19. Jh. (im weiteren Sinne) vorangestellt. Hier werden vor allem historische Hintergründe besprochen, die Aufschluss geben über die Voraussetzungen für die Entwicklung bestimmter Stile. Die unterschiedlichen Rahmenformen werden mit je einer Abbildung eines "Prototyps" (eines besonders typischen Beispiels) besprochen.
Anschließend werden Konstruktionsarten vorgestellt, die für das 19. Jh. typisch sind und die z.T. bestimmten Regionen zugeordnet werden können. Diese sind mit einigen Fotografien verschiedener Rahmen aus der Sammlung des Verfassers illustriert, welche dem Leser einen Blick hinter die Rahmen ermöglichen. So ist die Rückseite eines Rahmens oft nicht weniger aufschlussreich als seine Vorderseite. Denn wo der Stil des Rahmens allein keine eindeutige Klassifikation und Datierung zulässt, helfen oft Konstruktion und Material weiter.
Das Buch zeigt Rahmen aus Gemäldesammlungen 16 europäischer Kunstmuseen in Berlin, München, Weimar, Köln, Hamburg, Bremen, Hannover, Münster, Dresden, Prag, Budapest, London, Paris und Amsterdam. Zudem wurden zahlreiche Rahmen aus fünf großen deutschen Rahmensammlungen aufgenommen, denn in den Sammlungen bot sich auch die Möglichkeit, die Rückseiten der Rahmen zu betrachten, was einen Überblick über die für das 19. Jh. charakteristischen Konstruktionsarten gewährt.
Hier sei den Rahmensammlern, -händlern und -herstellern Christel Reuther, Karl Pfefferle und Matthias Hornsteiner (Sammlung Riggauer) in München sowie Martin Dickel in Hamburg und F. G. Conzen in Düsseldorf herzlich für ihre Unterstützung gedankt.
Für das Nachschlagewerk wurden von allen 444 besprochenen Rahmen Zeichnungen der Ecken mit ihren Profilen angefertigt, da Zeichnungen die Ornamente oft klarer und prägnanter wiedergeben als Fotos, auf denen oft Details von Schatten verdeckt werden. Zudem bieten Zeichnungen die Möglichkeit, die Profile kompakt in Verbindung mit den Rahmenecken und ihren Ornamenten darzustellen. Die Zeichnungen wurden dabei nach Fotografien des Verfassers erstellt.
Der neue 2. Band über Bilderrahmen des 19. Jh. ist eine perfekte Ergänzung zum bereits 2003 erschienenen ersten Band (Bilderrahmen von der Renaissance bis zum Klassizismus), der sich als Nachschlagewerk bei Restauratoren, Antikhändlern und Sammlern bereits bewährt hat.